Habt Geduld!

17. August 2010 at 13:08:16 (Allgemein)

Huhu!

Mann, ich hätte SO viel zum Schreiben, komme aber nicht dazu!
Mein Bruder hat am Wochenende geheiratet und vorher war noch sooo viel vorzubereiten und jetzt, wo alles rum ist und ich total viel zu erzählen hätte, kann ich nicht, weil ich (als Hochzeitsfotografin) alle Bilder bearbeiten muss!

Das Brautpaar fällt ja jetzt schon tot um und nervt mich jeden Tag mehrfach mit „kriegen wir biiiiiiiiiiiiitte noch n Bild zu sehen???? BIIIIIIIIIITTE…“
Es sind um die 1500 Bilder, die bearbeitet werden müssen, ich bin wie eine Verrückte am Schaffen…daher wird leider der Artikel dazu noch etwas warten müssen. 😦

Aber gebt die Hoffnung nicht auf, ich beeile mich, so schnell ich kann. 😀

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Telekom – wärste’n großa Arsch, ick würd dia dauatretn!

07. August 2010 at 19:08:42 (Allgemein)

hmpfzkgihgsggrrrrrrrrrgnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnaaaaaaargh!!

Ja, das ist ein Wort. Schlagt es nach, wenn ihr mir nicht glaubt.
Es steht im Dana-Wörterbuch unter „Ausdruck großen Ärgernisses“.

Die Telekom ist ja bekannt für Verrücktheiten, doch wir waren bisher immer sehr zufrieden. Schneller Kundendienst, schnelle Schaltung von Internet, keine Störungen etcpp.
Dazu kamen immer mal Anrufe von T-Mobile, die mir neue Handys, neue Verträge gaben, die immer zu meinem Besseren waren.

Doch nun können auch wir uns mal über die Telekom so richtig aufregen…wurde auch mal Zeit.

Grund unseres Ärgers ist T-Online.

Eines schönen Tages,  morgens, in den Ferien…Dana völlig zerknautscht im Schlabberlook. Frei, Füße hoch, nix tun. Klingelte es an der Tür.
Mein Mann ging, weil ich nur aufgeregt wisperte: „Ich hab nix an und seh scheiße aus!!“ Stimmen. Unterhaltung. Mein Mann kam und kam nicht zurück.
Ich blickte in den Spiegel, richtete meine zerzausten Haare, zog mir was über und betrete den Flur. Mein Mann an der Türe, diskutierend. Ich kam dazu, sah da einen jungen Mann, der da etwas genervt stand, mit einem rosa T am Hemdärmel.

„Ja bitte? Was macht ihr denn hier?“
„Sie haben bei uns einen 16000er Netanschluss, aber wir haben Probleme, Sie kriegen immer nur so um die 12000. Also wollen wir Ihnen gerne die Möglichkeit des 16000+ anbieten, dazu muss ich aber wissen, ob das bei Ihnen möglich ist! Und dazu brauch ich Ihre Kundennummer!!“

Aha. Er muss vor der Türe unsere Kundennummer haben, damit die Telekom nachschauen kann, ob das bei uns geht. NEIN, die haben ja, wenn sie unsere Adresse haben, nicht unsere Kundennummer, neiiiin….
Ich erörterte das mit dem Menschen. Keine Verhandlungen an der Tür normalerweise, warum die Telekom es nicht einfach mache, wenn es uns nichts koste…und warum sie das nicht schriftlich mitteilt, sondern nen Vertreter quasi schicke…

„Ich kann auch wieder gehen!!!“

Öhm…was?

„Naja, ich MUSS hier das mit Ihnen nicht machen!! Wenn Sie das nicht wollen und mir so misstrauen, dann brauchen Sie die Vergünstigungen, die Ihnen die Telekom netterweise anbietet, nicht akzeptieren!“

Große Augen meinerseits. SO einen schlechten Vertreter hatte ich noch nie gesehen. Wird der laut…haut uns genervt was gegen den Latz…und da werde ich dann ja grad erstmal biestig und sage, dass ich nicht einfach jemandem an der Türe meine Personalien gebe! Naja, ich habe dann meinen Mann weiter machen lassen – nach fünf Minuten waren die immer noch am Reden, der Typ am Telefon: „Ja, aber wenn SIE mal mit ihm reden würden, hätte der Kunde mehr Vertrauen!!!“…wollte er einer von der Telekom aufzwingen, mit meinem Mann zu reden, damit er seinen Vertrag abschließen kann.

Nunja, ich kam dann doch wieder dazu, der Typ schon leicht verzweifelt. Er erklärte mir, dass die T-Online nicht mehr übers Telefon Verträge abschließen dürfe und das hier aber ein neuer Vertrag sei, auch wenn wir wechseln – er seit ein paar Tagen bei uns in der Gegend rumlaufe und von misstrauischen Kunden umringt sei. Auf meine Frage hin, ob wir denn nicht die Misstrauischsten seien, guckte er mich eine Weile an, lächelte dann gequält und meinte offenherzig: „Nee…gab noch schlimmere…“

Das war der Moment, wo mein mütterliches Herz laut schlug. Wir gewährten der geschundenen Seele Einlass und debattierten die ganze Sache mal aus. Folgend bekam er meine Daten, da nichts weiter passieren sollte, als dass wir für unseren monatlichen Grundbetrag einfach eine höhere Leistung bekommen. Sowas nimmt man ja gerne an.

Was die uns NICHT gesagt haben, war, dass wir, um diese neue Leistung zu bekommen, einen neuen Anschluss brauchen! Der ist gelegt, aber nichts ist angeschlossen! Wir haben also einen neuen Splitter gekriegt, eine andere neue Box, keine Ahnung, für was die ist…gut, kosten tut es uns nichts, aber momentan wissen wir nicht weiter. Dazu kamen mehrere Anrufe der Telekom zum Datenabgleich, neue Rechnungen, neue Kontoauszüge….und ohne, dass wir eine Ahnung hatten, was passiert. Netterweise habe ich noch abbiegen können, dass wir einen Reciever für dieses neue Fernsehen kriegen, was wir nicht wollen, denn der kostet ordentlich. Wir kriegen momentan wöchentlich mehrfach Post von der Telekom…immer dicke Briefe mit ganz wichtigen Unterlagen…

Alles in allem also viel Arbeit…und bisher nicht mehr Leistung…gnaaaaa…..Hilfe.

Und als wär das nicht genug, klingelte vorgestern und gestern jeweils morgens um ACHT!!! das Telefon. Im Laufe des Tages noch ein paar Mal. Dran immer eine automatische Stimme!!
Das ist ja was, was ich überhaupt nicht leiden kann! Nichtmal ein Typ am anderen Ende, den man frustriert anbrüllen kann!

Ich hatte mich aus dem Bett gequält, nur um dann von so einer weiblichen Computerstimme irgendwelche Werbung mitgeteilt zu bekommen. Ich lege bei sowas immer sofort auf und gebe einen undefinierbaren aber sehr verachtenden Grunzlaut von mir. Und grunzen musste ich die Tage dann öfter.

Gestern habe ich dann doch mal zugehört, nachdem diese Computerstimme zum zehnten Mal freundlichst mir etwas in die Hörmuschel hauchte.
„Guten Tag. Sie haben sich für einen neuen T-Online-Anschluss entschieden. Dafür brauchen wir blablablabla und dafür brauchen Sie blablablabla“….ich dachte, ich hör nicht richtig! Wie schwer ist es, einen neuen Anschluss zu schalten, bzw unseren upzugraden!!!

Und wir trauen uns nicht zu wechseln…nicht dass die dann bei einer Kündigung des Vertrages genau so ein Theater machen… *wein*…

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Geburtstagsfeier oder: „Von uns isses nicht!“

05. August 2010 at 23:08:17 (Allgemein)

Wie schon erwähnt, liebe ich meine Geburtstage.
Ich liebe es, die Menschen, die ich besonders mag, um mich zu haben und einfach diesen Tag zu genießen und zu feiern.

So will ich ein wenig erzählen, wie es gestern zuging:

Mein Vater ist Rektor in einer Gesamtschule und hat momentan den Posten des kürzlich verstorbenen stellvertretenden Direktors zusätzlich inne. Das bedeutet horrend viel Arbeit. Er hat nie volle sechs Wochen Sommerferien, sondern ist die letzten zwei Wochen immer schon in der Schule, um Stundenpläne zu bauen und mit Kollegen alles mögliche durch zu ackern. Normalerweise fällt mein Geburtstag in die Zeit, in der er mit meiner Mutter die einzig möglichen und dringend nötigen drei Wochen Urlaub nimmt, so dass meine Eltern dann fast nie da sind. Für mich als „Geburtstagsfeierkind“ eine ganz doofe Sache.

Diesmal aber lagen die Ferien so, dass meine Eltern doch tatsächlich mal da waren – (!!) – und somit bot meine Mutter mir an, ein richtig schönes Frühstück mit Kuchen an meinem Geburtstag zu machen, so wie früher, als ich noch Kind war. Da ich sehr nostalgisch veranlagt bin, war ich natürlich total begeistert und freute mich sehr drauf. Einziger Knackpunkt: die Zeit. Halb neun in der Früh. Für jemanden, der Ferien hat, doch fast an der Schmerzgrenze. Allerdings war das die einzige Möglichkeit, mit meinen Eltern zusammen zu frühstücken, da mein Vater dann sofort danach in die Schule musste.

Acht Uhr morgens, der Wecker klingelte. Penetrant. Sehr penetrant. ZU penetrant.
Ich machte ihn aus und stellte fest, dass schon jetzt alles gegen mich war.

Die Erdanziehung betrug ungefähr das Zehnfache, meine Bettdecke hatte sich fest um mich gewickelt und dachte gar nicht daran, mich freizugeben…und meine Augen blieben fest zu, egal wie sehr ich drum bat, doch freie Sicht zu bekommen.

Acht Uhr zehn, der Wecker klingelte wieder. Wenn ich nicht total zerstrubbelt und unterirdisch aussehend zu meinen Eltern wollte und mein Mann wenigstens einen Tropfen Wasser vorher gesehen hatte, MUSSTEN wir aufstehen. Jetzt. Also…sofort. ………………….nu los!!!!!!
Nach einigem Ächzen und Stöhnen befanden wir uns in der Senkrechte und begannen langsam, das Umfeld wahrzunehmen. Gestaltete sich als schwierig, wie mein Zeh bemerkte, als ich ihn unbarmherzig an den Türrahmen schlug. Wenigstens kam nun das Adrenalin zu Hilfe und wir kamen dann tatsächlich pünktlich bei meinen Eltern an.

Meine Mutter hatte mich vorher nach meinen Kuchenwünschen gefragt.
Meine Antwort: „Tja…wenn ich vernünftig bin, sage ich: Obstboden. Wenn ich unvernünftig bin, sage ich Schokokuchen mit Sahneflocken….gnaaaa, ich bin vernünftig….“

Mit strahlenden Augen sah ich einen Obstboden UND einen Schokosahnekuchen da stehen und mampfte zusammen mit meinen Eltern, meiner Schwester und meinem Mann mit großer Freude und vollen Wangen. Da mein Dad dann in die Schule musste und ich noch einiges vorzubereiten hatte, gingen wir nach der Kuchenschlacht recht schnell wieder und ich schnurstracks bei uns in die Küche. Da mein Mann und ich schon am Tag vorher das meiste aufgeräumt hatten, um einem Nervenzusammenbruch meinerseits am Tag der Tage vorzubeugen, hatte ich es etwas leichter und konnte auch zwischendurch immer mal eine Pause einlegen. Ich kochte, ich brutzelte…und freute mich auf den Abend. Ich schmückte die Terrasse, deckte die Tische, hängte Lampions auf, kämpfte gegen den Wind, der mir mit Vergnügen die gerade gedeckten Dinge wieder in Unordnung bringen wollte….und freute mich noch mehr auf den Abend.

Die Gäste kamen pünktlich. Zwei meiner ältesten Freundinnen waren dabei, Studienfreunde und viele Fotofreunde. Die Stimmung war wunderbar. Viele schöne leckere Sachen waren mitgebracht worden, unter anderem ein Gummibärchenkuchen (das war ein Insider, seit ein paar Monaten werde ich mit Gummibärchen in Verbindung gebracht – andere Geschichte). Ich hatte eine Partysuppe gekocht (Käsesuppe mit Hackfleisch und Lauch – wirklich lecker) und tischte den Riesentopf (er fasst 15 Liter) auf dem Buffettisch auf. Wir schmausten zusammen und stellten fest (bzw unsere Zungen), dass die Suppe unglaublich lange unglaublich heiß blieb…so mancher lispelte danach eine Weile vor sich hin…als der Hunger gestillt war und wir auf der Terrasse in verschiedenen Einzelgesprächen unseren Spaß hatten, kam plötzlich doch die Idee auf: „Komm, nu pack mal deine Geschenke aus!!“

Der Geburtstagstisch, auf dem alle ihre Gaben abgelegt hatten, wurde nach draußen geschleppt und ich begann, der Reihe nach das Geschenkpapier vom Mitgebrachten zu lösen. Die Geschenke, die ich von meinen Eltern bekommen hatte, standen schon dabei, dazu ein riesiger bunter Rosenstrauß, den meine Mutter noch für mich ausgesucht hatte. Schöne Sachen kamen da zum Vorschein! Ich mache es gerne so, dass ich das Jahr über Wünsche sammle und dann einen Wunschzettel mache. Es gibt nichts Schlimmeres, als wenn man auf einem Geburtstag eingeladen ist und es heißt: „Was wünscht du dir??“ —-„Ähm…weiß nisch…nix?“

So hatten alle Gäste die Chance, meinen Mann anzusprechen und Einblick auf diesen Wunschzettel zu erhalten. Es ging sogar so weit, dass ich ihn zweimal erweitern musste, weil die Nachfrage groß war. So enthüllten sich nach und nach lauter tolle Dinge, die ich mir wirklich gewünscht hatte! Von kleinen Schmuckstücken (da ich weiß, dass du mitliest: DANKE, Sabi!! Das waren exakt die richtigen Ohrringe!! Ich trage sie schon! *knuuuuuuuuuddel*) bis zu DVDs…wunderbar. Ich strahlte und freute mich einfach. Dann kam ein Geschenk von einem befreundeten Pärchen, ebenfalls aus dem Fotoforum bekannt, die ich sehr mochte. BIS ZU DEM MOMENT!!!! ER hatte schon im Vorfeld abgeklärt, dass er mir einen Kartenleser schenke, weil ich den dringend bräuchte. Ich wusste also, dass ich ein Geschenk in der Größe einer Streichholzschachtel mit Kabel bekommen würde. In die Hand gedrückt wurde mir ein rundes Paket in der Größe eines wohl geformten und gut gewachsenen Kopfsalates. Grinsende und erwartungsvolle Gesichter.

Das Ding stank wie die Pest. Auf den irritierten Gesichtsausdruck von mir zu einer Erklärung gezwungen, wurde mir erklärt: „ich hab dat Ding noch lackiert!“…aaaaha…schön.

Ich holte mir eine Schere und begann behutsam die erste Schicht des lackierten Zeitungspapieres zu lösen. Dann die zweite. Dann die dritte. Man kennt das ja, je größer der Schaden einesjenigen, desto größer der Spaß und Spott aller Umstehenden. Und der Spaß war groß. Und der Spott auch. Ich schnitzelte und schnitzelte, bis ich das Paket auf der Hälfte der Größe hatte. Dann kam eine schwarze Schicht.

„Ja, ich dachte mir, eine Schicht Isolierklebeband würde dem Geschenk auch noch ganz gut tun!“

Gnaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa…….ooooooooooohmann! Die Schere hatte ihren Schaff, ich hatte den meinen…und es dauerte ungefähr genauso lange, diese eine Panzerschicht zu lösen, wie die kompletten Schichten vorher zusammen genommen. Und danach war noch lange nicht Ende! Insgesamt bestimmt eine Viertelstunde doktorte ich an diesem Paket herum, die ganze Zeit wohl wissend, auf welche Größe ich es bringen musste, um es in den Händen zu halten! Viele Lacher und doofe Sprüche und Schweißtropfen später war es endlich geschafft. Die Flüche und die Mordgedanken, die ich innerlich aussprach, werde ich hier, aufgrund des Seelenheils meiner Leser nicht notieren. 😀

Weiter gings mit wirklich schönen Sachen. Dinge für die Fotografie, Dinge mit musikalischem Hintergrund, lauter Sachen, über die ich mich wirklich freute.

Wobei das Schönste hatte mir eh mein Mann um Mitternacht beschert.

Da wir durch die Trennungen und Umzüge beide momentan finanziell nicht so gut gestellt sind, hatte ich ihm schon vor Wochen verboten, mir etwas materiell Wertvolles zu schenken. Ich bin sowieso der Meinung, dass ein Geschenk niemals groß sein muss, sondern gut durchdacht. Das ist viel wichtiger. Gut, schenkte mir jemand einen Porsche, würde ich nicht lange nachdenken, aber insgesamt mag ich „Geschenke mit Köpfchen“ lieber als wahllos Ausgesuchtes, das einen gewissen Preis hat.

Um Mitternacht hatte er dann im Wohnzimmer Kerzen angezündet und mir etwas Undefinierbares hingestellt. Es sah aus wie ein groteskes Pflanzengesteck einer durchgeknallten Floristin. Sehr irritiert betrachtete ich das Gebilde aus Blättern und Gräsern…und überlegte schon, wie ich ihm beibringen könnte, dass dieses Gesteck das Hässlichste war, was ich je gesehen hatte und dass er den Blumenladen bitte verklagen solle…bis ich erkannte, dass das nur VERPACKUNG war… Mein Mann bestätigte das und sagte: „Natur kann nur mit Natur verpackt werden.“

Vorsichtig löste ich Blatt für Blatt, Gras um Gras – und zum Vorschein kam eine Schnitzerei!
Ich war wie vom Donner gerührt.
Um zu erklären, was man da sah, muss ich etwas ausholen.
Wir haben für uns Spitznamen. Ich nenne ihn oft „Mein Bär“, weil er groß und breit ist…und mich so in seinen Armen bergen kann. Er nennt mich immer „Mein Primelchen“, weil ich mal sagte, als wir zusammenfanden: „Ich brauche nur Liebe und Achtung meiner Person, dann fahre ich zum Höchsten auf. Bekomme ich das nicht, gehe ich ein, wie eine Primel“…und seitdem nennt er mich „Mein Primelchen“, um sich immer daran zu erinnern.

Ich hielt einen aus Rinde geschnitzten Bären in der Hand, der liebevoll und schützend ein Primelchen im Arm hielt. Das Ganze war mit zwei kleinen Hölzern an eine weitere Rinde gesteckt, so dass es stehen konnte. Ich war so gerührt, dass ich losheulen musste und mein Mann dann vor Rührung, weil ICH heulte, auch mit heulen musste. Er hatte dafür Stunden gebraucht (wie oft hatte ich überlegt, warum er mit dem Hund so lange im Wald war…)…einfach so WUNDERSCHÖN. Dieses Geschenk ist für mich sehr wichtig. Viel wichtiger als DVDs oder andere Dinge.

Er hatte sich also dran gehalten und mir nichts Materielles geschenkt. Das Geschenk war eins aus LIEBE. Und mit viel Liebe gemacht. Und mit viel Zeitaufwand. Also genau etwas, was ich sehr schätzte.

So, das nur als Einschub, zurück zum Geschenketisch.

Ich hatte nun alles ausgepackt, jedenfalls war jeder im Umfeld einmal dran gewesen. Doch dann wurde mir noch ein kleines Tütchen von hinten nach vorne geschubst.
„Guck mal, da ist noch was!“
Ich wunderte mich. Hä…es hatten doch alle ein Geschenk gegeben…von wem sollte das sein?
Es hing eine Karte dran. Ich machte sie auf und las:
„Herzlichen Glückwunsch! Von uns ist es nicht.“ — Krakelige Kinderschrift.

Watt….

Wie, von uns ist es nicht…ich blickte fragend in die Runde. Fragende und harmlose Gesichter zurück.
„Habt ihr mir da alle zusammen gelegt oder wie?“
Zögerndes Kopfschütteln, große Augen, keiner sagte etwas.

Ich packte das Päckchen aus. Heraus kam ein schon lange gewünschter Winkelsucher für meine Kamera! Kostenpunkt: TEUER.
Für die Nichtfoto’ler: ein Winkelsucher ist  das, was da an der Kamera dran sitzt:

Man kann damit quasi „um die Ecke gucken“, tief in die Hocke gehen, statt sich in den Matsch zu legen. Ich wollte schon SO lange so einen!

Ich schaute mit offenem Mund wieder in die Runde.
Absolutes Schweigen. Alle schauten mich an.
„Also? Erklärung?“
Alle schauten mich weiter an.
„Irgendwer muss es ja gewesen sein! Habt ihr da zusätzlich zusammen gelegt??“
Irritierte Gesichter, alles starrte mich an. Dann einzelnes Kopfschütteln.
Neeee…..?
„Aber irgendwer muss doch was wissen!“
Ich schaute in die Runde. Lauter Fragezeigen in den Augen. Ich schaute meinen Mann an:
„Weißt DU was?“
Wildes Kopfschütteln und große Augen.

Hm…das konnte doch nicht sein. War es vom Himmel gefallen? Etwas, das ich mir wirklich sehr gewünscht hatte?
Ich schaute der Reihe nach meine Freundesgruppen an. Ich erntete immer ratlose Gesichter und Kopfschütteln, wenn ich fragte, ob sie was damit zu tun hätten.

Es brach eine wilde Spekulationsorgie an, wie dieses Päckchen auf meinen Gabentisch gekommen sein sollte…doch der Wahrheit näher waren wir nicht.

Mein Mann starrte mich immer noch an. Unbeweglich. Das kannte ich von ihm nicht. AHA!!!!!
„Schahaaatz?“
„…………..ja?“

„Du weißt was!!!!“
Wildes Kopfschütteln, weiteres Starren.
„Dohoch!“
Dass sein Kopf überhaupt noch auf seinem Hals saß, begann mich zu wundern.
„Doch, ich seh es dir an!! Komm doch mal heeer.“
*Schluck* Unter Lachen der Gäste trat mein Mann vorsichtigst an mich heran.
Tiefer Blick in seine Augen.
Ich sah, wie er innerlich in die Knie ging.
„Aufauf…sags deinem Primelchen…sags!“
Kopfschütteln.
„Du weißt was!“

So ernst er die ganze Zeit geblieben war, die Versuche wurden kläglicher, ich hatte ihn.
„Du weißt es?“
Nicken.
Der Groschen fiel.
„…..DU warst das….?“
Lächeln. Nicken.

Ohmann.
Da hatte er seit längerer Zeit Geld abgezwackt, obwohl es eigentlich seinen finanziellen Rahmen sprengte.
So rührend das ist, so schlecht fühlte ich mich dann irgendwie. Sowas Teures…und er war NEU. Nicht gebraucht.

Aber macht man dann in so einem Moment Vorwürfe, wenn der Mensch, den man liebt, mit glänzenden Augen vor einem steht, weil er sich so freut, dass du dich so freust?

Nein, das geht nicht.
Ich flog in seine Arme und war einfach nur glücklich.

Danach ging die Party munter weiter, entgegen der Wetterprognose blieb es trocken und wurde nicht so kalt wie angedeutet. Man konnte gut draußen sitzen und in der Dämmerung machte ich Kerzen und unsere Lichterkette an. Ich habe so eine Lichterkette, die Mattlampen drin hat, so dass sie nicht so hell und aufdringlich leuchtet. Die Stimmung war prima und man unterhielt sich sehr gut. Die, die schon früh wieder aus den Federn mussten, machten sich auf den Heimweg, man rückte enger zusammen und erzählte, was grad so anstand. Ich hatte Wunderkerzen auf dem Tisch, von denen immer mal ein Schwung angemacht wurde. Wunderkerzen sind SO schön…da geht mein Herz auf, auch wenn ich schon erwachsen bin.

Und dann kam die Pfläumchenrunde.

Seit bestimmt zehn Jahren ist es bei meinen Partys Kult, dass kistenweise Pfläumchen gekillt werden. Die „Opfer“ dieser Trunkattacke sind dann meist entweder gleich mit der Bahn gekommen oder bei mir auf der Couch untergebracht worden. So ging das Jahr um Jahr. Nun bin ich dieses Jahr ja einhalbsiebzig geworden und dachte mir, dass wir dazu doch langsam zu alt würden. Pfläumchen gekauft habe ich aber trotzdem, nur halt nicht so viele. Eine Kiste. Diese Kiste wurde dann auch gefordert und los ging es mit dem Klopfen. Auch ein paar Fotofreunde beteiligten sich an dieser Tradition. Mit viel Lachen und Geschichten wurde die Kiste unglaublich schnell geleert…und dann saßen meine Freunde da.

„Wie…schon alle??“
„Eija…ich dachte halt…“
*Blick auf die Uhr*
„Ha, der Toom hat noch offen!!! Wer kommt mit?“
Und zu zweit machten sie sich schnell auf den Weg, Nachschub zu besorgen.
Ich schaute auf die vielen leeren Fläschchen und meinte nur:
„Ohje…wer soll die denn bitte trinken…“

Das beantwortete sich, als die beiden mit ZWEI Kisten wieder kamen. Einmal Wodka Kirsche und einmal Pflaume. Ein paar Tapfere und ich opferten uns und tranken noch mit, allerdings verbot ich das Klopfen, da es mittlerweile doch halb elf war und die Nachbarschaft sehr nah auf uns sitzt. Wir schüttelten also einfach nur wild in der Luft rum (muss auch heiß ausgesehen haben) und tranken.

Man muss dazu sagen, dass ich weder jemand bin, der viel Alkohol trinkt, noch leichtfertig damit umgeht. Irgendwann war dann doch Schluss und ich hinderte ein paar daran, weiter zu trinken, weil sie irgendwann ja auch nach Hause wollten. Die meisten waren aber so vernünftig, rechtzeitig von selbst NEIN zu sagen. Aber Spaß machte das Gekloppe einfach jedes Mal.

Hier mal ein kleiner Ausblick auf die Vernichtungsaktion:

Danach war man dann doch müde geworden und beendete den wirklich schönen Abend.

Ich möchte mich nochmals bei allen lieben Menschen bedanken, die mit mir zusammen gefeiert haben, den Tag werde ich noch lange in Erinnerung behalten!

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Gedanken eines Geburtstagskindes

04. August 2010 at 12:08:56 (Allgemein)

„Wie…du freust dich noch, wenn du Geburtstag hast??“

Ähm…ja?

„Also ich…ich verdräng den Tag immer. Man wird schließlich immer älter, daran will ich gar nicht erinnert werden.“

Hm.
Ist Geburtstag wirklich nur die mahnende Erinnerung an das fortschreitende Alter?
Ist Geburtstag nicht auch das dankbare Zurückblicken auf viele schöne Jahre, gepaart mit der Hoffnung, ein NEUES schönes zu erleben?

Ich werde heute 35 Jahre alt und feiere gerne meinen Geburtstag.
Ich liebe Girlanden, Ballons, bunte Teller…und meine Familie und meine Freunde um mich herum.
Ich mag mein Alter, jedes Jahr finde ich es toll – ich mag es, älter zu werden, zu sehen, was man schon erlebt hat, sich auf folgende Erlebnisse zu freuen.

Und ich bin dankbar, dass ich schon so viel Schönes erleben durfte, dass ich einen so liebevollen Kreis von Menschen um mich habe, die mich mögen und die mir diesen Tag bereichern wollen.

Geburtstag kann etwas sehr Schönes sein.
Angst vor dem Altern? Habe ich nicht. Ich bleibe im Herzen jung, ich bewahre mir ein Stück Kind in mir…ich erfreue mich an Kleinigkeiten, wie dem Duft einer Blume oder einem Sonnenstrahl, der mich kitzelt. Und wenn mir „der liebe Gott“ keinen Strich durch die menschliche Rechnung macht, erfreue ich mich an diesen Dingen auch noch lange.

Ich halte es weder für kindisch, noch für unter der Würde einer Erwachsenen, sich diebisch auf Geschenke zu freuen, neugierig zu sein, was sich Freunde und Bekannte wohl ausgedacht haben, Ballons aufzublasen und Luftschlangen zu werfen. Ich will FEIERN, dass ich auf der Erde sein darf. FEIERN, dass ich da bin und alles, was mir zuteil wird, ERLEBEN kann.

Sicher, es gibt auch schlimme Dinge in meinem Leben. Doch die gehören zum Leben dazu. Verluste, Krankheiten (in meinem Fall chronische)…NA UND? Ich hab so viel zu geben und ich kriege so viel! Und das ist so wundervoll, dass es mich immer wieder zu Tränen rührt!

Ich danke allen Menschen, die mich so nehmen wie ich bin. Die meinen Geburtstag mit mir feiern oder wenigstens anrufen, schreiben, an mich denken.
Ich danke meinen Eltern, dass sie mich gemacht haben und ich leben darf!
Ich danke meinem geliebten Mann, dass er mit mir diese Liebe lebt, die ich lange gesucht und endlich gefunden habe! Ich liebe dich, mein Bär!!

Und ich danke dem Leben, das so viel Tolles für mich bereit hält…viel mehr Tolles als Blödes.

DANKE.

Und nun geh ich Ballons und Girlanden aufhängen!

*rumhüpf*

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