Dumme Anmachen!

25. Januar 2009 at 01:01:28 (Allgemein)

Es ist einfach nicht zu glauben.

Ich sitze immer noch hier und schüttele den Kopf.

Das Internet ist eine MÖRDERGRUBE. Wirklich. Also echt.

Warum?

Ich bin jetzt seit mehreren Jahren online tätig, in mehreren Foren, auch Moderation durchaus, diverse Messenger, über die ich meine Freunde erreiche…und ich habe mir von ANFANG an geschworen, NIE in Chats zu gehen.
Grund:
Chats sind oft Plattform für Leute, die …sagen wir mal „sexuell unterversorgt“ sind und/oder sich Leute suchen, die vielleicht mal für einen Seitensprung gut sind. Allerdings nicht auf eine romantische Art, die man vielleicht noch verstehen könnte, wenn man einsam ist etcpp…NEIN, auf eine sehr primitive Flirt-Art, die unglaublich ist. Nicht umsonst gibt es bei einigen Chats wohl einen Zusatz im Profil „KEIN Cybersex“, den man wählen kann…diese Leute werden dann wohl verschont oder so.

Wie gesagt, ich selbst habe das nicht mitgemacht und habe auch nicht vor, da einzusteigen, es ist mir einfach zu unheimlich und zu billig, auf so eine Weise Schwärmer und Blender um mich zu scharen, aber ich kenne Leute (Frauen), die durchaus in Chats schreiben und es manchmal geradezu darauf anlegen, daher kenne ich die Insider-Infos etwas. Man wird als Frau also wirklich zT richtig hart angebaggert. Wenn man sich nicht dagegen verwehrt, kann das auch richtig zur Sache gehen. Blenderei, Lügerei, Schein statt Sein…das alles ist dort wohl Gang und Gäbe.

Für mich völlig klar: NIEMALS geh ich da rein. Das ist ein Niveau und eine Plattform, die mir nicht liegt. Und daran tat ich WOHL. Ich schreibe in Foren, wo Menschen meine Hobbies teilen und ich habe schon SO viele gute Bekannte und auch wirkliche Freunde kennen gelernt. Wenn andere Bekannte geschimpft haben, wie verdorben doch teilweise das Net ist, habe ich immer gegrinst und gesagt: ei…du musst dir nur die richtigen Plätze suchen, dann klappt das auch!

Tja.

Aber seit gestern sitz ich hier und denke: wohin ist es mit dem Net gekommen…

Seit einiger Zeit bin ich bei „wer kennt wen“.
Das ist eine Seite, bei der man eingeladen werden kann (anders kommt man da nicht rein) und dort dann eine kleine Profilpage errichten kann, die auf der Plattform angesehen werden kann. Man findet dort alte Bekannte wieder (ich habe zB sehr viele Leute aus Grundschule, Gymnasium und Studium wieder gefunden) und wird auch von alten Bekannten gefunden. Letztens fand mich mein alter Tanzpartner, als ich 17 war…das war witzig…man sieht, wie sich die Leute verändert haben und wie es ihnen jetzt geht…das ist echt schön. Die Leute finden dich eigentlich nur, wenn sie explizit nach dir suchen oder zufällig auf der Page eines gemeinsamen Bekannten waren. Auch schön.

Ja, schön. Bis gestern.

Bei werkenntwen sind meist so zwischen 80.000 und 500.000 Leute online und auf der Frontpage sieht man immer so zehn Beispielbilder von Leuten, die gerade online sind. Gewählt wird nach dem Zufallsprinzip. Und anscheinend war gestern Abend der Abend, an dem mein Profil bei diesen zehn Profilen auf der Frontpage kurz auftauchte. Man muss dazu sagen, dass bei jeder Aktualisierung sofort alles geändert ist. Das bedeutet, man ist wirklich nur für einen Moment dort sichtbar, das sah ich schon. Ich muss also kurz da sichtbar gewesen sein, denn mein Postkasten war VOLL. knapp 60 Nachrichten sprengten meinen Kasten fast.

Absender: NUR MÄNNER.

Grund der Nachricht:
3% „Hey…war auf deinem Profil…siehst toll aus, interessanter Lebenslauf…Lust auf ne Unterhaltung?“
6% „Hey, na? Du siehst voll hübsch aus…ich seh schon, du bist vergeben, aber hey…fragen kostet nix…“
10% „Naaaa, schöne/sexy Frau?? Wie isses…Lust bisi zu chatteeeen??“
80% „Ey, Süßeeeee!!!! Wie lange/wann willst du mit mir fickeeeeeeeeeeeen?????“
und ein Prozent war nicht mal in der Lage, sich ordentlich zu artikulieren, wahrscheinlich zu besoffen.

Ich mein…ich habe schon einiges im Net mitbekommen, was Dreistigkeit angeht, als Moderatorin eines großen Boards bleibt das nicht aus…aber das sprengte schon wirklich den Rahmen. Da denkt man, man ist auf einer guten Page gelandet und muss erkennen, dass auch DORT nur aufgegeilte, unbefriedigte Idioten rumrennen, die was zum Wic…. zum Abreagieren suchen.

Wie arm ist das…

*Kopf schüttel*

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Fotoausstellung!

19. Januar 2009 at 01:01:17 (Allgemein)

Juhuuuuuuuuuu!!!!

Yeeeeeeeeeeehaaaaaaaaaaaaaaaaw!!!!!

Ich bin hier total am Rumhüpfen, ich krieg mich kaum ein! Grund dafür: Ich darf in Mainz im großen Fotogeschäft OEHLING am Schillerplatz meine besten Fotoarbeiten ausstellen! Oehling ist ein ziemlich großes Fotogeschäft über zwei Etagen. Unten alles für das Foto (Rahmen etcpp), oben alles an Kameras, Objektiven…was das Fotografenherz begehrt. Ich weiß, dass im ganzen Rhein-Main-Gebiet die Leute in dieses Geschäft kommen und es recht bekannt ist. Kein Wunder, die sind total toll dort. Super Service, gute Fachkenntnis und genug Leute, die einem schnell weiterhelfen.

Im August war ich mit Sylvi dort, meine Sony Alpha 350 kaufen und die zugehörigen Objektive, Stativ etcpp. Damals sagte ich zu dem Verkäufer scherzhaft, dass ich, wenn ich mich „eingeschossen“ hätte, auch mal in der Galerie ausstellen möchte. Er lächelte damals und sagte dazu nichts weiter. Dann hab ich ja jetzt eine ganze Zeit mit der Kamera fotografiert und auch ein Fotobuch erstellt…viele Fotos habe ich im letzten halben Jahr hier gezeigt. Letztens war ich dann ja mit Tom dort, er kaufte sich seine neue Kamera, ich bestellte mein neues Objektiv…und war so schlau, mein Fotobuch mal mitzunehmen. Der Verkäufer, der mich an diesem Tag bediente, guckte mal hinein…und sagte dann, ich solle mit dem Zuständigen telefonisch Kontakt aufnehmen, da dieser gerade in Urlaub sei. Er hätte keinerlei Befugnisse. Die Telefonnummer gab er mir mit.

Jetzt ist aber vor ein paar Tagen mein Sigma-Objektiv kaputt gegangen. Da es noch Garantie hat, bin ich damit am Samstag doch nach Mainz gefahren (MIT Fotobuch!) und habe das Objektiv da abgegeben, mein neues Objektiv abgeholt, da es schon vorrätig war und zufällig war der Verkäufer da, der mir am Anfang die ganze Ausrüstung verkauft hatte! Er erkannte mich auch wieder und ich fragte ihn, ob er mal einen Blick in das Buch werfen wolle, damit er sehen könne, was ich in der Zeit mit der Kamera getrieben habe, die er mir verkauft hat. Er schaute hinein und auf seinem Gesicht lag ein Staunen.
„Dafür soll ICH verantwortlich sein?“
„Ähm…na ja, SIE haben mir ja die Kamera verkauft.“
„Aber…ich kann doch nichts dafür, dass sie SOLCHE tollen Bilder machen! …Herr P.??“
Er rief nach dem Verantwortlichen, dessen Telefonnummer ich damals bekommen hatte:
„Schauen Sie doch bitte mal…“
Ich stand da und hibbelte innerlich. Herr P. kam und wurde von dem Verkäufer auf das Buch und auf mich aufmerksam gemacht. Er blätterte durch die Seiten, verharrte, blätterte eine Seite weiter…verharrte…schaute auf:
„Wunderbar. Wuuunderbar. Sofort.“
„Wie…sofort?“
„Sie können, wenn Sie möchten und die Bilder in groß vorrätig haben, in zwei Wochen, wenn diese Ausstellung rum ist, anfangen.“
Waaaaaaaaaaaaaas?????????????????????????

Ich kippte fast um. Herr P. lächelte mich an:
„Ja. Ihre Arbeiten sind doch wirklich gut! Wir nehmen Sie gerne schon als Nächste in unsere Ausstellung.“
Leute…mir waren die Knie wirklich weich und ich wusste gar nicht, wohin mit meiner Freude. Ich zahlte in Trance das Objektiv, ich nahm die Tüte kaum wahr…mein Mann musste mich aus dem Laden schieben, so wahnsinnig glücklich war ich. Wir wollten dann noch etwas Essen gehen, um das zu feiern und waren schon bestimmt zwei Minuten gelaufen, als mich von hinten jemand an der Schulter fasste.
„Sie…*keuch*…Sie haben Ihren Reparaturschein vergessen, den brauchen Sie aber!“
Da war der Verkäufer ohne Jacke doch tatsächlich hinter mir her gerannt, um mir den Schein noch zu geben! DAS ist Service!

Dieser Laden ist sowieso unglaublich toll. Die Leute haben Ahnung, sind freundlich, behandeln einen nicht wie Idioten, beraten im Sinne des Käufers und man hat den Eindruck, immer willkommen und angenommen zu sein. Dazu ist der Service schnell und gut…ich bin hoch zufrieden. zB habe ich einfach ein Ersatzobjektiv bekommen, bis meins repariert ist. FOTO OEHLING MAINZ…das sollte man sich merken. JA, ich mache Werbung. 😀 (Und NEIN, ich wurde nicht gezwungen. 😉 ) Nun darf ich also meine Bilder zusammen suchen, sie auf CD brennen, dem Fotogeschäft aushändigen, die drucken die Bilder dann in 60×40 und in zwei Wochen geht es los! Die Verkäufer sagten mir schon, dass wirklich viele Menschen sich die Bilder ansehen, die da immer hängen und es auch viele Anfragen gebe…

Ich bin wirklich glücklich. =)

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Mein Auto ist kaputt. =(

10. Januar 2009 at 01:01:19 (Allgemein)

Ach MANNO. 😦

Jetzt habe ich mein Auto doch gerade erst ein halbes Jahr…und schon ist es fahruntüchtig.

Seit ein paar Wochen hörte ich beim Anlassen immer so ein komisches Schnarren…allerdings ging das, sobald der Motor etwas angewärmt war, weg. Ich maß dem Problem also keine hohe Bedeutung bei, war nur etwas irritiert. Mein Mann, der nicht wirklich Ahnung von Motoren hat, hörte es sich mal an und meinte gewichtig, er würde nichts schlimmes vernehmen.

Tja, Pustekuchen.

Mein schöner Peugeot 308 röhrte immer mehr…gestern zeigte ich es meinem Dad. Der hörte rein, verzog das Gesicht und meinte, das würde sich nicht wirklich gut anhören (achja??? 😀 )….naja, heute bin ich dann doch mal zur Werkstatt gefahren. Patrick, ein Freund von mir, kam mich heute besuchen und wir brachten das Auto zusammen weg. Leider musste der arme Kerl anfangs ungefähr 20min in der Kälte am Bahnhof warten, weil das Auto schon daheim rumzickte. Es gurgelte, dazu war es komplett vereist…ich schüttete also warmes Wasser drüber – vergaß dann aber mit den Scheibenwischern nachzuwischen…die waren auch zugeeist… bei -12 Grad auch kein Wunder!!! Als ich dann losfahren wollte, gefror das warme Wasser sofort zu Eisblumen…hätte ich ja auch dran denken können! Also sah ich WIEDER nüscht und musste an den Rand fahren und das Gebläse auf volle Kanne stellen. Naja, als ich Patrick dann abholte, war er blau gefroren. Sorry nochmal… 😦

Wir fuhren dann direkt zur Werkstatt, bei der ich früher mit meinem Fiat immer war (ist eine freie Werkstatt und immer sehr zuverlässig gewesen). Der Werkstattbesitzer und sein Mitarbeiter starteten das Auto und hörten sich den Motor mal an. Beide kniffen sofort alles im Gesicht zusammen.
„Uiii….das klingt net gut!“
Soweit war ich auch schon…
„Kann ich damit noch fahren?“
„Nein, auf keinen Fall. Das Auto muss in die nächste Vertragswerkstatt, da das noch über Garantie läuft.“

Och nee…..so ein MIST…

Der Werkstattbesitzer ist ein ganz Lieber und Fähiger. Das weiß ich schon, deshalb fuhr ich ja mit wehenden Fahnen da hin. Er rief dann bei Peugeot an, fragte nach, übergab später das Auto an Peugeot, ohne dass ich warten musste, gab mir so lange einen Leihwagen… Nun steht mein Autochen in der Werkstatt und wartet auf eine Diagnose…und wenn die Pech haben, auf einen neuen Motor. Ich hoffe nur, dass das schnell geht, ich brauche mein Auto. 😦

Momentan fahre ich einen Toyota Yaris…moah, ist das ne Schleuder. Nicht schön.

Naja, ich überleb’s.

Irgendwie.

😦

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Hamburg oder das große Zittern 4

05. Januar 2009 at 18:01:38 (Allgemein)

Tag 4 Sonne!! SONNE!! SOOOOOOOOOOONNEEEEEE!!

KEIN Zittern mehr!! Trotz Kälte zeigte sich die Sonne und legte sich wärmend auf die Haut!

Es war nicht zu glauben.

An dem Tag, wo wir eher nicht auf Fototour gehen wollten, weil mein Mann da ja nicht sooo der Fotoheini ist, an diesem Tag schien die Sonne!!! Nun gut, am Morgen durfte mein Mann einen CD-Laden leerkaufen, um hoffentlich etwas milder gestimmt zu sein so könnte ich danach noch die Chance auf das ein oder andere schöne Motiv haben. Ich bin dann im Hotel geblieben, weil ich mich ein wenig ausruhen wollte. Der eingeklemmte Nerv meines Rückens hatte die letzten Tage etwas rumgezickt und das Stehen und Warten, bis mein Mann fündig würde, wäre sicher nicht das Beste für ihn gewesen…und alleine in Hamburg herum laufen, wollte ich auch nicht. Also schaute ich mal nach meinen gemachten Fotos und lag ein wenig sinnlos herum. Und ich stellte fest, dass Sinnlos-Herumliegen total Laune macht.

Ich hängte ein „Bitte nicht stören“-Schild an die Tür, legte mich mit dem Laptop aufs Bett und genoss, dass mein Rücken sich entspannte. Die letzten Tage waren wirklich sehr, sehr schön, niemand meiner inneren Organe meldete sich (anders als sonst), nur mein Rückennerv schniefte leise vor sich hin. Daher erlaubte ich ihm diese Entspannungskur.

Allerdings frage ich mich, was Bitte nicht stören! für manche Menschen wohl heißt…

Nach einer Stunde hörte ich, wie die Schlüsselkarte in den Türschlitz geschoben wurde. Ich wusste, dass mein Mann gerade erst in der Stadt angekommen sein konnte und schrie laut:
„Nein, bitte nicht stören!“
„Entschuldigung…“
Der Putzwagen knallte gegen die Tür, als er weiter geschoben wurde. Es ist sogar so, dass die Karten „Bitte nicht stören“ und „Bitte Zimmer säubern“ verschiedene Farben haben! Das kann man also gar nicht verwechseln, es sei denn, man hat eine Rot-Grün-Schwäche (vielleicht sollte ich da mal nachfragen…).

Ich stand auf, machte die Sicherheitskette vor, entspannte mich wieder auf dem Bett, machte meine Musik am Laptop an, schaute aus dem Fenster…SO eine schöne Aussicht…ich bearbeitete gerade eines meiner Lieblings-Sonnenuntergangs-Hamburg-Hafen-Bilder…

*Klick*

Schon wieder eine Karte im Türschlitz!
Ich dachte, das könne ja wohl nicht sein und wartete, was passieren würde. Reinkommen konnte der draußen ja nicht. *klick* *klick*…die Türe ging nicht auf. Ich grinste. Dann konnte es der Putzmensch nicht sein, weil der eine Generalkarte hatte und wenigstens die Türe aufgegangen wäre, wenn auch nicht sehr weit. Ich erhob mich, ging zur Türe und öffnete sie. Draußen ein völlig verdutzter Mensch, Rentenalter, Nickelbrille.
„Oh!!!“
Ich grinste wieder.
„Dass ich Sie hier in Ihrem Zimmer empfange, könnte zweierlei Gründe haben:
1. ich habe mich herein geschlichen, um Sie zu überraschen.
2. dies ist nicht Ihr Zimmer.“
Der Mann musste lachen:
„Ich denke mal, letzteres?“
„Sie liegen so was von richtig…“
Er lächelte, verabschiedete sich und wanderte ein Zimmer weiter.

Nach einiger Zeit rief mein Mann an, er komme langsam (DAS merkte ich!) zurück und bringe etwas zu Essen mit (sehr gut!). Ich war gerade mit einem weiteren Foto fertig, als er eintraf. Nach einem kleinen Mittagsmahl überlegten wir dann, was wir tun wollten. Sylvi und ihr Freund hatten heute keine Zeit. Die Arbeit rief und danach wollten sie einkaufen, weshalb wir unseren letzten Hamburgtag alleine fertig planten. Ich schlug den Stadtplan auf und guckte mich um. Da die Sonne schien, wollten wir noch etwas draußen machen und ich schaute nach etwas Grünem. Ich fand dann ein Gebiet namens „Övelgönne“, welches mir überhaupt nichts sagte, aber auf dem Plan sehr grün aussah. So denn, so sollte es sein.

Wir ließen uns vom Navi leiten und da es schon gegen halb vier ging, war die Sonne schon recht flach. Der Weg zog sich doch etwas und ich hatte schon Angst, im Dunkeln dort anzukommen. Doch dann sah ich die Kräne und Schiffe auf der anderen Elbeseite und prachtvolle Villen…wir waren angekommen. Kein Parkplatz in Sicht, aber mein Mann ließ mich schon mal raus aus dem Auto, damit ich, die Kamera im Anschlag schon mal ein Bild machen konnte, bevor wirklich die Nacht hereinbrach.

Schaut selbst, was für ein Anblick sich mir bot:

hamburg-3-055sf

hamburg-3-053sf

Ich war total begeistert und sah, dass unten wirklich richtiger Strand war! Ein kleiner Weg mit vielen, vielen Treppen ging nach unten und ich sprang fröhlich vorneweg, als mein Mann mich erreicht hatte. Treppe um Treppe stieg ich hinab, besessen von dem Gedanken, dort unten am Strand zu sein, wo so gut wie kein Betrieb war. Mit Schal und Handschuhen auch kein Problem. Auf zwei Dritteln der Strecke hinab meinte mein Mann dann:
„Ähm…sachma…du weißt schon, dass wir das nachher alles wieder hoch laufen müssen?“

Au Backe…da hatte er gar nicht so Unrecht.

Ich schaute rückwärts die steilen Stufen hoch…die letzten waren schon so hoch oben, dass ich sie gar nicht mehr sehen konnte…ich schluckte. Mei, das waren schon echt einige Höhenmeter…wo ich doch so ungerne Treppen stieg. Ach, egal!! Jetzt war ich schon fast unten, jetzt kam’s auf die paar Treppenstufen auch nicht mehr an. Unten angekommen wurden unsere Augen aber auch wirklich belohnt. Schiffe, die gerade beladen wurden, glänzten im Sonnenuntergang, der Strand war fast leer, die Luft herrlich und dieses LICHT….ach, einfach wunderbar. Ich war selig und mein Mann ließ mich schmunzelnd fotografieren, was ich wollte. Mir froren zwar die Finger ab (mit Handschuhen lässt sich so eine Kamera kaum bedienen, meine Fingerfreien fand ich nicht, daher nahm ich meine dicken Handschuhe mit), aber ich war so vertieft, dass ich am Schluss meine Fingerspitzen nicht mehr spüren konnte. Mein Mann half mir dann zurück in die Handschuhe, weil ich es alleine nicht mehr konnte… *grins*

Als die Sonne sehr tief stand, wurde es so kalt, dass es kaum mehr auszuhalten war, so wollten wir den Rückzug antreten. Woah, mir grauste es vor diesen Treppen! Die ersten Stufen waren noch kein Problem…und dann, bevor diese große Treppenstrecke anfing, sah ich einen kleinen Weg, parallel zum Strand entlang und wollte diesen unbedingt noch gehen. Mein Mann stimmte zu und wir spazierten noch durch eine ganz malerische Gegend. Am Schluss des Weges ging dann eine ganz normale Straße nach oben, keine Treppen! Hach, was war ich glücklich. Treppensteigen nervt einfach nur. Ein Königreich für Fahrstühle!!

Zurück im Hotel ließen wir den Abend noch im Hotelrestaurant ausklingen und schauten noch in aller Ruhe „Sister Act“, das ich schon mitsprechen kann, aber immer wieder gerne sehe.

Dann schliefen wir uns aus für die Heimfahrt…es ging nach Hause…aus dem kalten, sonnenbeschienenen Hamburg in das total schneeverwehte Hessen….hachja, die Tage waren schön gewesen. =)

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Hamburg oder das große Zittern 3

04. Januar 2009 at 18:01:41 (Allgemein)

3. Tag Von Eisbrechern, Menschenmassen und dem König der Löwen

Boah, war ICH müde. Mein Bett, bzw die Bettdecke hielt mich so fest sie konnte, mein innerer Schweinehund tat das auch…ja, es ist hart, womit man schon zu Tagesbeginn so zu kämpfen hat…doch heldenhaft, wie ich nun mal bin, stürzte ich mich aus den Federn, hinein in den neuen Tag, der, laut dunklem Himmel, noch gar nicht richtig begonnen hatte. Ich hasse es aufstehen zu müssen, wenn es draußen noch nicht hell ist. Als Schülerin war ich im Winter nahe an einer Depression, wenn ich im Dunkeln das Haus verließ und abends im Dunkeln wieder nach Hause kam…ätzend.

Aber hier wusste ich ja, dass mich was Schönes erwarten würde, Sylvi hatte sich auch heute wieder schöne Dinge einfallen lassen, zB war eine Punschfahrt auf der Alster geplant, worauf ich mich schon sehr freute.

Als es draußen heller wurde, wagte ich mal einen Blick aus dem Fenster. OCHNEE….grau, trüb und es regnete so einen Schneematsch. Mist…na ja, das Schiff war sicher überdacht, immerhin. Ach was, nur Trottel lassen sich durch so etwas die Laune verderben. Wir zogen also los, um Sylvi, ihren Freund und Andre am Hamburger Rathaus zu treffen. Andre ist ebenfalls User in einem der Fotoforen, in dem Sylvi und ich uns herumtreiben (und JA, er heißt Andre und nicht André 😉 ) und da er ebenfalls in Hamburg wohnt, hatten wir ausgemacht, dass er einen Tag mit uns herum zieht, worauf ich mich schon sehr freute, da er wirklich gute Fotos macht.

Als wir in der Nähe des Rathauses aus dem Taxi stiegen (ja, elitäres Pack, ich weiß…), regnete es noch stärker…und ich hatte keinen Schirm. Ich überlegte, wie lange meine Locken das wohl mitmachen würden, ohne dass sie sich total vereisten, verknoteten und mir die Kopfhaut abfrieren würden…und kam auf eine nicht sehr hohe Minutenanzahl. Mein Mann witzelte:
„Geh doch einfach noch mal zu dem Stand mit den Handschuhen, vielleicht hat die Frau ja auch Regenschirme?“
HEY….so doof war das gar nicht. Ich streckte ihm die Zunge raus und ging wirklich an den Stand. Und JA, sie hatte Regenschirme! Und zwar einen schönen, zusammenklappbaren Schirm in dunkelblau für 7,50 Euro. Der war sofort gekauft. Die alte Dame schaute mich an, kniff die Augen zusammen, legte den Kopf schief und meinte:
„Sagen Sie…waren Sie nicht schon vorgestern hier und haben Handschuhe gekauft?“
Ich staunte Bauklötze. Da gingen so viele Menschen an ihrem Stand ein und aus…und sie erinnerte sich??
„Ja, das war ich…irgendwie sind Sie immer meine letzte Rettung…“ Sie grinste und überreichte mir den Schirm:
„Dann noch viel Spaß heute!…und bis morgen!“ Ich lachte:
„Nein, ich denke nicht, dass ich noch etwas anderes vergessen habe. Eine gute Zeit Ihnen!“
Wir verabschiedeten uns und schritten schnell zum Tor des Rathauses, wo Sylvi, ihr Freund und auch Andre schon warteten. Andre ist ein sehr offener, wirklich freundlicher und spaßiger Geselle mit einem herrlichen Hamburger Akzent, den ich so bei den Nordlern mag. Eigentlich war er recht krank gewesen die letzten Tage, hatte es sich aber doch nicht nehmen lassen, uns zu treffen. Als ich wieder zu Hause war, fand ich Mails und private Nachrichten von ihm, dass er wahrscheinlich nicht mitkommen könne, weil er krank sei… gut, dass ich die vorher nicht lesen konnte, ich wäre ja ganz umsonst traurig gewesen. =)

Wir liefen gleich los zu den Anlegeplätzen an der Außenalster. Die war fast zugefroren! Boote waren zwar da, aber zT verlassen…und keines sah aus, als würde es uns bald zur Punschfahrt mitnehmen. Sylvi fragte sich durch und ich schaute mir derweil die Außenalster etwas genauer an. Das Eis machte mir etwas Sorgen, wie sollte denn da ein normales Schiff noch fahren können? Man brauchte ja quasi einen Eisbrecher dazu! Außerdem war wohl recht heftig Silvester gefeiert worden, auf dem Eis lagen viele zermatschte Raketen und auch die ein oder andere Sektflasche:

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Als das Boot dann anlegte (es kam wirklich durch das Eis durch!) stiegen wir gleich ein, da es zwar wärmer war als gestern, aber durch den Regen sehr ungemütlich. Drinnen gab es Tische, Stühle, warme Schokolade…hmmmmmmmmmm…und als wir dann nach einer gewissen Wartezeit ablegten (das Boot war überraschenderweise richtig voll!), hielt es mich nicht mehr länger im Sitz, ich wollte unbedingt nach hinten, raus auf den Außenbereich. Ich wickelte mir meinen Schal um und öffnete die Tür, in Erwartung, von kaltem Wind erschlagen zu werden. Aber nein! Es war dadurch, dass es hinten war, total windgeschützt! Ich war selig und machte einige Bilder…ich genoss die Fahrt hinten sehr. Nach und nach gesellten sich alle anderen dazu, nur mein Mann nicht…der saß alleine drin. Ich überlegte, warum…und nach einer Weile holte ich ihn dazu. Er war nur drinnen geblieben, weil er das Frieren vom Tag vorher noch nicht vergessen hatte. Wir fünf waren die Einzigen (neben einem Mann mit zwei Kindern, der sie kurz draußen fotografierte), die den Weg nach draußen gesucht hatten, daher hatten wir schön viel Platz zum Bildermachen und zum Genießen der Fahrt. Es war wirklich schön! Hier ein paar Detailaufnahmen:

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Leider war das Wetter halt für weit reichende Aufnahmen einfach zu schlecht…das hätte nicht gelohnt. Trotzdem hatten wir eine Menge Spaß und ich fand es toll, dass Sylvi diese Idee gehabt hatte. Danke noch mal! =) Das Tolste war, wie sich das Schiff durch das Eis brach…anscheinend ist es so gebaut, dass das leichte Zufrieren der Alster ihm nichts ausmacht. Hier mal ein Beispiel:

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Es hörte sich wirklich manchmal heftig an…so als würde man irgendwo auflaufen, aber anscheinend wusste der Kapitän, was er da macht.

Wieder festen Boden unter den Füßen, machten wir uns auf zu den „Kramer Amtsstuben“, wo wir Mittag essen wollten, Sylvi hatte auch da für uns gesorgt und einen Tisch reserviert. Es war total süß da! Verwinkelt, altes Fachwerk…und als wir unseren Tisch zugewiesen bekamen, bekam ICH fast meinen Mund nicht mehr zu! Eigentlich waren wir total falsch angezogen, wir hätten weiße Perücken aufhaben und lange Kleider tragen sollen! (Gut, die Männer vielleicht eher Ausgehröcke und Stöcke…aber sonst…) Es war, als wäre man in die Barockzeit zurück versetzt…alte Barockmöbel, ein Sofa am Tisch…Leuchten aus der Zeit, alte Ecklampen…es war einfach total schön da. Der Kellner allerdings war dann doch eher neuzeitlich…vor allem war er ziemlich forsch. Den ein oder anderen Witz riss er…beschwerte sich quasi darüber, dass nur mein Mann „etwas Gescheites“ trank, wir anderen halt Cola und Apfelschorle (mein Mann hatte ein Pils bestellt)…und dann musste ich mich auf der Karte noch mal umentscheiden, weil er meinte, ein Schnitzel esse man doch zu Hause auch…und ich sollte lieber meine zweite Wahl, den Fisch, nehmen. Na guuuuuuuuuuuuut….insgesamt genoss ich das Essen da sehr…es war wirklich malerisch.

Frisch gestärkt ging es dann noch auf den Michel, so nenne die Hamburger ihre Michaeliskirche. Netterweise kann man da nach ein paar Treppenstufen hoch FAHREN…Andre verließ uns vorher, so ganz fit war er dann doch noch nicht…schön, dich kennen gelernt zu haben! Wir anderen wollten erstmal in die Kirche hinein schauen. Mir blutete das Herz…so ein schönes Ambiente…und dann war Fotografieren verboten… Das war echt schlimm. Naja…so schaute ich es mir halt an, war auch schön. Dann wurde die Kirche geschlossen, weil abends wohl ein Konzert stattfand und man sonst nicht zwischen zahlenden Gästen und Schaulustigen unterscheiden konnte. Also verließen wir die Kirche. Draußen, im Kircheneingang quetschten sich schon die Leute, die hinein wollten…freundlich und entschuldigend lächelnd drückten wir uns durch die Massen zum Schalter, wo es die Karten für nach oben gab. Ich HASSE ja Menschenmassen. Ich hasse es, wenn ich nicht laufen kann, wie ich möchte, weil man mich nicht lässt, wenn ich mich durchdrücken muss, andere anrempeln, wenn sie MICH anrempeln…ARGH, wie ich das verabscheue.

Naja, der Freund von Sylvi war dann erfolgreich am Kartenschalter und wir quetschten uns seitlich durch die Menge, um hinten zum Aufgang zu gelangen. Oben angekommen, bot sich uns ein etwas diesiger Blick, aber es war trotzdem sehr schön.

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Mit Blick auf die Uhr galt es dann doch langsam zum Hotel zurück zu fahren, denn wir mussten uns für den Abend fertig machen. Der „König der Löwen“ stand auf dem Programm, das bekannte Disney-Musical hatte ich vor DREI JAHREN zum Geburtstag geschenkt bekommen…gut, dass nicht alle Geschenke so lange dauerten. 😉 Dazu mussten wir, als wir herunter kamen, WIEDER durch die Menge durch, die immer noch in der Vorhalle der Kirche stand…und gewachsen war! Es war fast unmöglich, durch diese Massen hindurch zu gelangen, zumal die zum Teil noch sehr ärgerlich darüber war, dass wir uns erdreisteten, da durch zu wollen, wo sie doch gerade so genüsslich den Weg versperrten. Ja, unmöglich waren wir, dass wir zum Ausgang wollten. Dazu noch dumme Fragen: „Warum wollen Sie denn jetzt RAUS?“…super. Nachdem wir an Sylvis Auto angekommen waren und eine Weile vergeblich auf ein Taxi warteten, beschlossen die beiden, uns schnell zum Hotel zu fahren, wo wir uns dann herzlich verabschiedeten, da Sylvi und ihr Freund am nächsten Tag zu viel zu tun hatten und wir somit alleine herum ziehen würden. Einen kleinen Moment spannten wir dann im Zimmer noch aus, dann machten wir uns fertig und fuhren los zur Anlegestelle.

Ja, zur Anlegestelle, denn zu dem Theater kommt man quasi nur mit dem Boot über die Elbe. Wir ließen uns hinüberschippern und dachten, wunder wie früh wir wären (1h früher als Vorstellungsbeginn), doch weit gefehlt! Drüben angekommen waren Massen in den großzügigen Vorhallen des Theaters. Habe ich schon erwähnt, dass ich Menschenmassen hasse….? In mir zog sich alles zusammen, aber egal, ich freute mich ja schon auf das Musical. Der Zuschauerraum war riesig groß, ich denke, dass bestimmt 4000 Leute locker Platz fanden, meine Vorfreude stieg, allerdings beklemmte mich wirklich diese Masse an Leuten…ich hatte gleich Gedanken an Brände, Hysterien, Paniken…und war froh, dass unser Platz in der Nähe der Türe war.

Das Musical selbst faszinierte mich – und das ist gar nicht so leicht. Da ich Musikerin bin, bin ich sehr kritisch…und ich weiß noch, wie mich Starlightexpress 2007 durchaus etwas enttäuscht hatte. Aber hier…die dazu komponierten Stücke gefielen mir sehr, die Bühne war zwar etwas klein, aber sie reichte aus. Das Allerbeste am Stück waren die Ideen der Bühnenbildner, Kostümdesigner und des Regisseurs. Ich war total von den Socken, was es dort für Möglichkeiten gab! Die Umsetzungen waren absolut gelungen. zB hatte der Mann, der den bösen Löwen Scar spielte, einen Löwenkopf, der mit einem Bogen hinten am Hals befestigt war…und der Sänger beherrschte den Löwenkopf so gut, dass er nach vorne schnellen, sich sanft wieder auf die Stirn des Sängers herabsenken und unglaublich mimisch wirken konnte. Mich begeisterte das richtig. An einer Stelle gerät Simba, der kleine Löwe in eine Herde hysterischer Gnus, die einen Abhang herunter gestürzt kommen…ich konnte mir nicht vorstellen, wie sie DAS umsetzen wollten…mir blieb der Mund offen stehen, wie ich sah, wie sich mehrere Walzen in Bewegung setzten, die diese herunter flüchtenden Tiere andeuteten. Wirklich klasse gemacht, ich kann es jedem empfehlen. Am schönsten fand ich die Chorstücke…die Klänge waren so schön, dass mir öfter Gänsehaut lief.

Am Schluss der Vorstellung raunte ich meinem Mann zu, sich zu beeilen, wir betragen mit als erstes den Flur, da wir ja ziemlich an der Tür saßen, er lief schnell zur Garderobe und dann rannten wir wirklich zum Boot. Ich hatte vorher nämlich überlegt, wie denn bitte 4000 Leute schnell mit den Booten auf die andere Seite kommen könnten…und mir ist nichts eingefallen, außer: Lange im Kalten zu warten, bis das nächste Boot kam! Und wir erwischten das erste Boot! Einige andere sehr schnelle Menschen schafften es ebenfalls noch mit in dieses Boot, dann legten wir ab. Ich schaute zurück…der Steg, die Übergangsbrücke und der Theatervorhof war schwarz von Menschen…man hatte fast das Gefühl, Flüchtling zu sein…und eigentlich waren wir das ja auch *grins* …wir waren gleich an der Tür stehen geblieben und waren somit von dem ganzen Boot mit die ersten, die aussteigen durften…somit kamen wir auch als erste am Taxistand an und waren weg, bevor die Massen uns hinterher kamen. Ich war SO froh. Erwähnte ich schon, dass ich Menschenmassen hasse? 😉

Der Tag war SO schön…wir tranken dann noch einen Cocktail in der Bar…und dann sagte ich danke für den tollen dritten Tag!

Gute Nacht!

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