Halleluja!

23. August 2008 at 18:08:24 (Allgemein)

Nein, ich habe nicht vor, einen Talar anzuziehen und euch das Reich Gottes zu predigen.
Das darf jeder alleine für sich entscheiden, ob er das möchte oder nicht.

Aber ge-halleluja-t habe ich heute trotzdem.

Nachdem ich ja letzte Nacht halb depressiv rumgehangen bin (gut, ich bin heute auch noch sehr traurig und weiß noch nicht, wie das weiter geht) und mich in Selbstmitleid etwas gewälzt habe (manchmal muss man das tun), habe ich heute etwas Abstand genommen. Tut mir ganz gut, obwohl es in mir natürlich brodelt. Gut wird es erst sein, wenn eine Aussprache da war…aber die geht natürlich nur, wenn 1. beide Seiten das wollen, wovon ich nicht so überzeugt bin und 2. beide „Parteien“ die Ruhe haben, mit Abstand drüber zu reden. Also mal sehen, wann das sein wird.

Jetzt ist die Traurigkeit zwar Begleiter, ich denke sehr oft dran, aber die Erlebnisse heute rückten es für eine Weile in den Hintergrund.

Ein Ehepaar meines einen Chores feierte heute Goldene Hochzeit. Die beiden sind sehr gute Sänger und Stützen in der Gruppe, treu und motiviert…und hatten den Wunsch, ob es möglich sei, dass der Chor singe.
Aber klar! So konnten wir den beiden mal etwas zurück geben, das freute uns.
Wir haben dann von ihnen eine Wunschliste bekommen mit den Stücken, die sie gerne gesungen haben wollten.

Unter anderem das Händel Halleluja:

youtube=http://de.youtube.com/watch?v=Mw6H3crLzpg

(Leider musste ich es als normalen Link einfügen, da bei Videoeinfügen dann nur steht: Not Available.
EInfach in eine neue Browserpage einfügen – klappt bei mir jedenfalls)

Mein Chor hat das schon ein paar Mal aufgeführt, sie können es schon. Allerdings ist ja immer das Problem, wenn man sowas Schweres eine Weile nicht mehr gesungen hat, dann geht es etwas vergessen. Zudem kam noch, dass ein paar wichtige Stimmen des Chores an dem Termin nicht konnten. Mein Chor besteht zwar aus 50 Leuten, aber wenn aus einer der vier Hauptstimmen einige fehlen, dann wird das schon etwas schwerer.

Ich fragte also, wer denn könne…und sah gleich: nicht zu machen. Es fehlten zu viele.
Der Baldjubilarin standen damals die Tränen der Enttäuschung in den Augen.
„Keine Möglichkeit?“…
Ich schaute sie mitfühlend an: „Es tut mir leid…das schaffen wir in der Besetzung nicht…“
„Ach nein………….“
Es tat mir ja wirklich leid, ich wusste, dass es ihr Herzenswunsch war, weil sie dieses Stück so liebte, aber was sollte ich machen?

Wir probten also die anderen Lieder und vor zwei Wochen kamen dann die beiden zu mir:
„Also, wir wollde Ihne nur saache, dassmer jetz‘ nächsde Woch net kumme, wail mer jo eh net mitsinnge“
Ich lächelte und meinte, die beiden seien entschuldigt für die nächste Probe. In der nächsten Probe dann, als das Jubelpaar abwesend war, kamen einige meiner Sänger und sagten: Du, wir sind doch da!
Für mich ein Signalzeichen:
„Holt die Händelnoten! Wir haben nur eine einzige Probe, aber wir versuchen es!“
Ich zückte mein Handy und rief ein paar meiner Chormädels von meiner Jugendband an, die das Stück damals sowohl mitgeprobt als auch mit gesungen hatten. Drei sagten sofort zu, fuhren los und stießen zu uns. Ich war für diese Spontanität SO dankbar. Das Stück war sehr schwierig, ich musste viel nacharbeiten, einige Stellen waren doch so weit weg aus dem Kopf, dass ich doch einiges an harter Arbeit mit der Chorbagage investieren musste. Dementsprechend kaputt war ich abends.

Heute nun war die Goldene Hochzeit.
Ich hatte allen klar gemacht, wenn sie auch nur ein Sterbenswörtchen über das Hallleluja zu den beiden verlören, würde meine Rache fürchterlich sein, so hatte keiner etwas erzählt. Ich sagte vorher dem Organisten Bescheid, dass wir am Schluss singen würden und er nicht spielen müsse und teilte das auch noch dem Pfarrer mit, dann harrten wir der Dinge, die da kommen sollten.

Der Gottesdienst war mehr Konzert mit „nebenbei etwas Goldener Hochzeit“, so viele Stücke hatten die beiden sich ausgesucht. Es ging echt so: Begrüßung – Chor – Psalm – Chor – Gebet – Chor – Ansprache – Chor – usw Wir hatten fünf Stücke zu singen, die alle nicht wirklich leicht waren, dementsprechend aufmerksam und angespannt waren alle. Aber sie meisterten wirklich alles mit Bravour heute, ich war sehr stolz auf meine Mannschaft.

Die beiden Jubilare waren eh schon halb am Weinen vor Rührung und dann versetzten wir ihnen noch den Todesstoß. Ich drehte mich zu ihnen und erklärte ihnen, dass wir nun doch noch eine Überraschung hätten…und dann ertönte das Halleluja. Und selbst MIR lief es eiskalt den Rücken hinunter! Die Chorsänger sangen, als hätte sich der Himmel aufgemacht…jeder mit Feuereifer im Gesicht, bereit, das Allerbeste zu geben für ihre Freunde, die dort unten so festlich angezogen saßen…50 Jahre miteinander verheiratet. Es war ein toller Moment und ich war so dermaßen stolz auf sie alle. Das Dirigieren machte in diesem Augenblick einen enormen Spaß…einer der Momente, wo man merkt, dass das, was man tut, das Richtige ist. Auch wenn ich oft klage, dass ich keine Lust auf die Probe habe, weil ich lieber die Füße hochlegen würde…HIER war wieder die Zeit zu denken: JA, es ist richtig, was du machst. Auch wenn du hart arbeiten musst, du bist hier exakt richtig.

Und wenn man sowas denken kann, ist es wirklich schön. =)

Als der Gottesdienst fertig war und wir hinaus zum Gratulieren gingen, fiel mir die Jubilarin in den Arm und meinte halb schluchzend: „Das war das SCHÖNSTE Geschenk….“ Hach, was gings mir gut…und was freute ich mich, dass die beiden so Freude daran gehabt hatten. Ihr Mann ist eher ein Raubein im Chor, immer einen Spruch drauf…oft muss ich ihn leicht scherzhaft ermahnen…aber heute schwammen seine Augen und er sagte leise: Vielen Dank…es war eine große Freude…“

Ach, es ist so schön, wenn man Freude geben kann.

….und ich hoffe, dass ich das auch einer bestimmten Person bald wieder geben darf…

*mal tief Luft hol und auf Veröffentlichen klick*

Permalink 2 Kommentare

Herzschmerz

23. August 2008 at 02:08:57 (Allgemein)

Tränen tropfen leise sacht
Draußen ist es dunkle Nacht
Und in meinem Herzen drin
Ich nicht wen’ger dunkel bin

Traurigkeit, die wie ein Tier
Blutig frisst und nagt an mir
Setzt sich schmatzend in mein Herz
In mir drin ist jetzt nur Schmerz
Freundschaft sich in Zweifel zieht
Was mich nimmt unglaublich mit
Frag ich mich, ob sie noch will?
Sollt ich eher fragen still:

Was hat sie bei mir gehalten?
Kann das einfach so erkalten?
Weiß sie denn, was sie an mir
Hat…….mann, ich weine hier…
Ja, mit mir hat man’s nicht leicht!
Und dass es dann mal auch reicht
Weiß ich auch, doch bin ich ich…

Wissen die, die kennen mich.


Kann ich schöne Dinge machen
Bringen alle schnell zum Lachen
Doch auch blöde Dinge sagen

Kann ich dann an manchen Tagen
Aber ich bin einfach ich
Möchte nicht entschuld’gen mich
Dass ich einfach Dana bin…

Nehm’s doch auch bei andren hin


Dass sie sind halt wie sie sind…
Und muss sagen, dass ich find,
Dass man Fehler machen kann

Kommen sie auch blöde an.


Oh, ich fühl mich ungewollt…. ;_;
Es wohl anders kommen sollt‘
Aber ich’s nicht ändern kann…

Denn so kommt es bei mir an…


So werd ich mich mal vergraben
Einfach Abstand von ihr haben…
Bin ne Weile einfach still

Denn das ist’s wohl, was sie will…


😦

(Ja, ich weiß, dass momentan
Ich oft heulend komm hier an
Sorry, meine lieben Leser
Denke’s wird auch wieder besser…)

Permalink 2 Kommentare

Mordgedanken

22. August 2008 at 11:08:59 (Allgemein)

Grrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr…………….!!!!!

Kennt ihr das, wenn ihr an jemanden denkt und euch fallen dazu dann alle möglichen Foltermethoden ein, die ihr demjenigen angedeihen lassen wollt? Ihr wollt ihn teeren und federn, auf die Streckbank legen, vierteilen, ihn so richtig quälen…

…Kennt ihr nicht…?

…ähm…Ja, ich natürlich auch nicht!!! Noch nie gehabt, solche Fantasien…noch nie…also…echt jetzt.

*hust*

Ja…wo war ich?
Ah…Mordgedanken.
Da ich jetzt eh nicht zu einem unverfänglichen Thema wechseln kann, ohne dass sich jeder mit gerunzelter Stirn fragt, was denn dieser Anfall sollte, werde ich erklären, warum ich Mordgedanken hatte.

Seit zwei Tagen schlafe ich kaum! Warum?
Weil meine tollen Ängste im Dunkeln mal wieder voll aufgerissen sind. *fluch*
Und warum?
Weil mein netter Freund Jannis, mit dem ich in Frankfurt war, mir eine Szene beschreiben musste, die mich total durch den Wind gedreht hat!

Wer mein Blog schon länger liest oder mich sogar persönlich kennt, der weiß, dass ich eine totale Phobie vor der Dunkelheit habe. Schlechte Kindheitserinnerung, verbunden mit einer unglaublich lebhaften Fantasie…und schon ist da ein Trauma geboren gewesen, das einfach nicht ausschaltbar ist. Dana allein im Dunkeln ist das Schlimmste.

Nunja. Als Jannis und ich vor zwei Tagen nach Frankfurt fuhren, erzählte er mir davon, dass er Angst vor dem Flusswasser habe, wenn es nachts so schwarz ist. Er habe Angst, dort hineinzufallen. Allerdings erzählte er es so locker, dass ich dachte, es sei nicht so schlimm…so reagierte ich auch eher humorvoll…

Fehler.

Großer Fehler.

Jannis wurde fast ein wenig sauer und meinte:
„Guck, das ist ungefähr so, wie wenn dein Mann über Nacht weg ist (ist er öfter mal, weil er Tagungen hat oder irgendwo einen Workshop halten muss), du alleine im Zimmer sitzt, es dunkel, aber der Rollo nicht ganz unten ist…und PLÖTZLICH STARRT DICH DER CLOWN PENNYWISE VON STEPHEN KINGS „ES“ MIT SEINER MONSTERFRATZE AN!“
Booiiiiiiiiing……
Zack, da war sie, die Fantasie.
„Ähm…Jannis…ich BIN heute Nacht alleine…“
„…öh…. o – ooooh…….“
„NA DANKE SCHÖN!!!“

Zur Erklärung: ich habe damals diesen Film „ES“ gesehen. Vor Jahren. Fragt mich nicht warum. Ich habe das Problem, dass mich Horrorfilme irgendwie magisch anziehen, wie eine Art aktive Selbstzerstörung…eine Weile saß ich früher mit beiden Händen vor dem Gesicht vor dem Fernseher, aber ich schaute sie…und danach war dann alles noch schlimmer. Wer sich jetzt fragt, ob ich vielleicht ein wenig verrückt sei…der fragt sich das sicher zu Recht… Inzwischen mache ich das nicht mehr, es wirkt sich einfach zu schlimm aus. Der Witz: Jannis ist absoluter Horrorfilmfan…ja toll. Und er drangsaliert uns immer damit, dass es ja achsotolle neue Horrorstreifen gäbe. Aber ich habe schon bei „The Village“ die Krise bekommen. Sleepy Hollow dagegen war kein Problem. Zu „The Ring“ hat er uns, meinen anderen besten Freund Rolf und meine beste Freundin Sylvia, auch gezwungen…Sylvia und ich saßen nur die ganze Zeit mit einem Kissen vorm Gesicht da….sehr sinnvoll also. Die Männer gucken inzwischen sowas alleine.

Als wir also dann vorgestern nach dem Fotoshoot in Frankfurt nach Hause fuhren, fing das Ganze schon an. Wir hatten für die Aktion mein Auto genommen und sein Auto beim Chinesen abgestellt, welches wir dann holten. Und dann musste ich durch die Dunkelheit alleine nach Hause fahren. Sofort kamen die Gedanken, dass dieser verdammte Clown hinter mir sitzt und mir bald seine halb verfaulten Klauen um den Hals presst…als ich zu Hause ankam, klopfenden Herzens aus meinem Auto stieg, war es dunkel…und ganz still…und ich sah die Straße hoch und dachte sofort an die Szene, wo Pennywise, der Clown aus dem Fotoalbum springt…

Ihr kennt die Szene nicht?
Also:
Die Kinder, die ihn jagen und eigentlich von ihm gejagt sind, schauen sich ein Fotoalbum an, um nach der früheren Zeit zu gucken, wie es da war. Und sie blicken auf ein Jahrmarktbild. Plötzlich beginnt es in dem Bild zu leben! Alle Karussells beginnen sich zu drehen, es ertönt Musik…und plötzlich sieht man den Clown hinten lustig rumturnen…die Kinder erstarren…und der Clown – er sieht sie! Und er beginnt wie wild nach vorne zu rennen! Bis zum Bildrand! Und er kreischt die Kinder an!!

Ohgott…*Herzklopfen*…naja und genau daran musste ich denken. Ich rannte wie der Deibel zur Haustüre, schloss mit zitternden Fingern auf, jagte die Türe ins Schloss, schloss ab, drehte den Schlüssel halb, dass er nicht rausgedrückt werden konnte, ließ ihn dann auch stecken, machte innen alle Lichter an…und stand an die Wand gepresst da mit schwimmenden Augen und den Gedanken: Mann…was musst du kaputt sein, dass du das nicht mit deinem doch einigermaßen intelligenten Hirn hinkriegst!!

Leider war das erst der Anfang…

Die von Jannis hervorgerufenen Fantasien ließen mich nicht los. Ich schrieb den letzten Blogeintrag, ich bearbeitete alle Bilder, die ich von Frankfurt gemacht hatte, ich hörte laut Musik, schaute dann Fernsehen…als es vier Uhr morgens war und ich vor Müdigkeit fast umfiel, machte ich den Fernseher im Schlafzimmer an, drehte ihn auf laut und ging Zähne putzen. Kaum war ich im Bad, kam die nächste Panikwelle. Ich stellte mir vor, wie der Clown grinsend um die Ecke guckt und leise sanft Hallo sagt…ich heulte vor Wut, rannte mit der Zahnbürste ins Schlafzimmer und setzte mich vor den Fernseher.

SO ein verdammterverdammter MIST!!

Als ich zur Nacht fertig war, schloss ich die Schlafzimmertüre ab, kuschelte mich ins Bett, ließ den Fernseher an, heulte weiter und schlief dann irgendwann vor Ermüdung ein. Gestern, den Tag über, war ich natürlich total müde. Mein Mann kam auch nach Hause dann, aber ging recht früh schlafen, da er heute wieder um fünf rausmusste. Armer Kerl… Naja…und abends kamen dann die Fantasien wieder. Ich habe mich erst abgelenkt, aber dann wurde es wieder schlimmer und ich bin nur gerannt, mich fertig zu machen und ins Bett zu schlüpfen. Wenn mein Mann da ist, ist es dann wenigstens dort sicher.

Jannis war übrigens sehr betrübt, dass er mir da solche Gedanken wiedererweckt hatte. Er kennt mich sehr gut und weiß das eigentlich. Er hatte nur nicht darüber nachgedacht, was sein Vergleich auslösen könnte. Er ist da etwas…nunja…unbedarft, sag ich mal. Vor ein paar Jahren, da redeten wir auch mal drüber und ich sagte damals, dass es erst sicher sei, wenn ich die Schlafzimmertüre zugeschlossen hätte, worauf er total erstaunt sagte:
„Hä, aber wieso? Gespenster können doch auch durch Wände und Türen…“

In dem Moment hätte ich ihn schlagen können. Er denkt einfach nicht weit genug!

Das Gute ist, dass diese Fantasien immer schwächer werden, je länger der Auslöser her ist.

Also habe ich Hoffnung. Und angesichts dieses schönen Tages mit blauem Himmel und Sonne, steigt diese Hoffnung auch noch. =)

Permalink 6 Kommentare

SEX AN‘ ROCK’N ROLL!!!

21. August 2008 at 03:08:37 (Allgemein)

Gut…mein Blogeintrag heute hat rein GAR nichts mit dem Titel zu tun…aber ich musste echt schmunzeln, dass ein Titel wie SCHEISSTAG!!!!!!!! unglaubliche Aufmerksamkeit auf sich zog. Allerdings ist es ja bekanntlich arm, wenn man sich solcher Hilfsmittel bedient und ich heiße ja nicht BILD…daher werde ich es heute dann dabei belassen und in Zukunft wieder Titel nehmen, die auch wirklich dem Inhalt meines Blogeintrages entsprechen. Aber heute lach ich mir nochmal ins Fäustchen. Hauen kann mich eh keiner, ich bin weit weg. =)

Heute gehts mir wieder besser. Die Streitgespräche sind geklärt, alle sind wieder gut Freund, man hat sich versöhnt, ausgesprochen, durchgeknuddelt und gut is. =) Da bin ich auch sehr froh. Mein Training war heute auch wieder gut, ich habe etwas Knieschmerzen, weil ich es übertrieben habe, aber ich habe wieder Spaß am Sport. Was aber heute genauso schlimm wie gestern war, waren meine Schüler.

Ich habe KEINE AHNUNG, was diese Woche los ist. Eigentlich sind meine Schüler Zucker. Wenn meine Kollegen heulen und Zähne knirschen, dass ihre Schüler nicht üben, bockig sind, nicht zuhören und einfach bodenlos faul sind, kann ich eigentlich immer nur staunend sagen, dass meine Schüler (und ich habe 36) sowohl fleißig üben, als auch folgsam sind. Ich bin da wirklich verwöhnt. Selbst nach den Ferien, als die Schüler sechs Wochen auf sich alleine gestellt waren, war ich begeistert, dass sie wirklich alle ihr Pensum in der freien Zeit gemacht hatten. Aber anscheinend habe ich da zu viel gelobt, dass sie sich diese Woche alle mehr als „entspannten“ -.-

Gestern war es ja schon schlimm, die Kinder waren fahrig, unaufmerksam und zu Hause war einiges daneben gegangen, was an mangelnder Konzentration und bodenloser Faulheit gelegen hatte. Heute ging es gerade so weiter. Ich hatte heute meine „Vierzehner“. Drei Mädchen, die alle in die gleiche Stufe derselben Schule gehen und sich kennen. Vorher hatte ich meinen kleinen Philipp unterrichtet (die mein Blog schon länger lesen: der Kleine, der im Januar den Wettbewerb gewonnen hat), der einigermaßen ordentlich geübt hatte, aber dann gings los. Die Erste der drei kam, die Fingernägel ellenlang und dreckigbunt. Juhu. Das alte Fingernagelproblem. Beim Klavierspielen müssen die kurz sein, weil die Nägel sonst auf den Tasten klackern und man sich eine furchtbare Haltung angewöhnt…ich wies mit finsterem Blick auf ihre…auf ihren „Kunstausdruck“ und fragte sie, was sie damit aussagen wollte. Sie konnte keine Antwort geben und spielte los. Hm. Müll ist noch nett formuliert für die musikalische Fehlgeburt, die sie da ablieferte.

„Sag mal…warst du in der Woche überhaupt am Klavier??“
„Ja…schon….“
„Aber nicht wirklich oft?“
„Naja….“

Und dann kam die alte Leier von keineZeitundallessostressigundüberhauptwarsiekaumdaheimundübengingdannnichtund
dannhatsiesichmalnichtwohlgefühltetcpp….

Ich war kurz vorm Platzen. Diese Jugendliche war schon vor den Ferien von mir ermahnt worden, mehrfach…ein total liebes Mädel, aber in der letzten Zeit war alles wichtiger. Ich erhob also leicht meine Stimme, versuchte, fuuurchtbar böse zu gucken (gut, fällt mir immer etwas schwer, aber ich lerne^^) und erklärte ihr, dass die Leute auf der Warteliste FROH wären, einen Platz bei mir zu bekommen. Und wenn SIIIIEEEE (dabei deutete ich dramatisch auf sie) meinte, sie könne hier ne ruhige Kugel schieben, dann hätte sie sich getäuscht.

Zack, die Augen schwammen. War mir in dem Moment egal, weil sie wirklich schon länger an meinen Nerven zerrt. Ich schickte sie heim mit der Aufforderung, sich wirklich zu überlegen, was sie denn wolle. Sollte es das Klavier sein, wird gearbeitet, Punkt. Wenn nicht, mei, dann soll sie aufhören.

Die zwei anderen Vierzehner kamen schon mit einem sehr schlechten Gewissen hinein. Sie bekamen einen humorvolleren Anschiss, weil sie beide sehr verlegen zugaben, dass sie nicht viel gemacht hatten, Besserung gelobten, keine Stuwwelpeterfingernägel hatten und eigentlich fleißig waren. Doch auch sie haben gesagt bekommen, dass ich so eine Nachlässigkeit nicht wirklich dulde. Jaha, ich war richtig streng. Ich hoffe nur, morgen sind die Kinder besser drauf. Zwischen den Vierzehnern sitzt eine Neunjährige, die ihr Stück zu Hause vielleicht einmal gespielt hatte und ebenfalls den Kopf gewaschen bekam, da ich gerade so gut in Fahrt war.

Das Gute daran: nächste Woche werden alle geübt haben. 😉

Abends gönnten mein Freund Jannis und ich uns eine Buffet-Völlerei bei unserem Lieblingschinesen. Von dem Buffet habe ich ja schon mal erzählt. Wir schimpften wie die Rohrspatzen über unsere Schüler (er unterrichtet Gesang an zwei Musikschulen und hat ähnliche Spezialisten). Ich stopfte mich also mit Sushi, Muscheln und anderem Meeresgetier voll und kugelte dann eher zum Auto, als dass ich ging. Jannis gings aber ähnlich.

Danach fuhren wir zur Frankfurter Skyline, weil ich sie mal bei Nacht aufnehmen wollte. Er war SEHR geduldig (ich weiß schon, warum er mein bester Freund ist^^) und ließ mich ein paar gute Aufnahmen machen. Hier mal einige:

Jannis hat nach ner Weile gefroren wie was…aber er hat durchgehalten! Total toll! =)

und nun Gute Nacht! Ich muss meine Muskeln und meine Füße ausruhen gehen. =)

Permalink 5 Kommentare

Scheißtag!!!!!!!!

19. August 2008 at 19:08:16 (Allgemein)

Ich möchte einen Antrag stellen!

Ich möchte diesen Tag aus meinem Leben streichen!!

Ein Tag, der furchtbar losgeht und bei dem man denkt „jetzt kanns ja nur besser werden“, der dann aber jede Stunde noch schlimmer wird, hat einfach nichts anderes verdient, als gestrichen zu werden!!

Es begann mit Bauchschmerzen beim Aufstehen, nach einem Streit mit meinem Mann gestern Abend.
Zerknittert wollte ich nur noch in die Dusche, aber dann kam ein „klärendes Gespräch“ mit einem Freund, das wirklich schwierig war und mir ordentlich was auf den Ego-Deckel gegeben hat, dann wurde die Dusche irgendwie nicht warm, weswegen ich zitternd danach mehrere Schichten Kleider angezogen habe.

Ich hatte danach eine Besprechung, die mir unglaublich viel Arbeit aufgehalst hat (Organisation eines Benefizkonzertes nächstes Jahr…aber nein, ich muss nicht nur den Abend dirigieren, ich darf auch noch bei der ganzen Organisation mithelfen, obwohl ich keine Zeit habe! Aber ein NEIN zählt in der Gruppe nicht!)

Anschließend war das Bauchweh noch stärker, weil ich vorher (wegen Bauchweh) nicht gefrühstückt hatte und dann dort babbigsüße Sachen reinstopfte, da ich so Hunger hatte. Ich aß also auch nichts zu Mittag, weil ich einfach nicht den Nerv hatte. Gespräch mit Freund Teil II folgte…naja, wird schon werden.

Es regnete junge Hunde und Katzen. Es war grau und eiskalt. Tut es eigentlich immer noch. Meine Laune ist im Keller. Meine Schüler haben sich heute alle gegen mich verschworen. So schön sie sonst immer üben, heute war der Wurm drin! Angefangen hatte es mit einem meiner Wettbewerbsschüler, der anscheinend in dieser Woche höchstens das Klavier zum Abstauben berührt hat (wenn das nicht seine Mutter macht) und mich also sofort zum Platzen brachte. Der Nächste wurde von ihm dann schon vorgewarnt:

„Achtung….Dana hat voll die Stinklaune“
„Warum?? Was haste angestellt?“
„Wieso denkste gleich, ICH hätte was gemacht??“
„Weil sie einen Grund für ihre schlechte Laune braucht?“
„Määäääääääghhhh…JA, ich hab scheiße geübt…“
„Siehste. Was machste auch so ne Scheiße.“

Das fand ich dann schon wieder fast zum Schmunzeln, war aber so sauer auf den Tag, dass ich nicht wirklich wieder fröhlich wurde. Der Schüler, der den Nichtüber so zurecht gewiesen hatte, packte seine Noten aus.

„SHIT!!!!“
„WAS?“
„Ey…die sin….guck!!“

Da waren die total durchweicht. Man konnte kaum mehr eine Note lesen, die Seiten waren nur nass und blau.

Boah, neeeee! Der andere Schüler lachte sich natürlich tot, nachdem er vorher die Schlappe einkassieren musste, worauf die zwei sich fast in die Haare kriegten. Ich schmiss den einen daher raus und nahm mir den anderen vor. Auch die nächsten Schüler waren heute echt Sargnägel! Ich wundere mich, warum ich mit 33 noch kein graues Haar habe…eigentlich habe ich allen Grund! Die haben einen MIST zusammen gespielt, es war nicht mehr feierlich. Eine hatte ein Stück in moll komplett in DUR geübt!! Sie hatte einfach alle Vorzeichen übersehen und munter drauflos gespielt, so hopplahopp und irgendwie! Und wenn ich was hasse, dann ist es so ein Huddelkram.

In den Pausen hatte ich dann noch nett Zeit, mich mit Sylvi voll in die Haare zu kriegen und das so, dass wir jetzt Abstand zum Abregen brauchen! Ich könnte den Tag einfach nur nehmen und zerknüllen!!

SCHEISSTAG!!

Permalink 5 Kommentare

« Previous page · Next page »